Zentrum für die Entwicklung humanistischer Ökologie und Kultur
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Anthropologische Charta

Vorrang des Lebens

Der Schutz des menschlichen Lebens und der Umwelt muss absoluten Vorrang in der globalen Politik haben.

Der Schutz des menschlichen Lebens und der Umwelt muss absoluten Vorrang in der globalen Politik haben. Dabei sollte der Kampf für die Rettung der aussterbenden biologischen Arten mit dem Kampf für das Schicksal der aussterbenden und schrumpfenden Völker und Kulturen vereinigt werden. Denn dies erscheint in diesem Zusammenhang als logisch und moralisch gerechtfertigt. Die Sorge um die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts in Ökosystemen muss Hand in Hand mit der Sorge um die Aufrechterhaltung des ethnokulturellen Gleichgewichts in den menschlichen Gesellschaften gehen. Die kulturelle Vielfalt als Quelle des Austauschs, der Erneuerung und Kreativität ist für die Menschen ebenso wichtig wie die biologische Vielfalt für die Natur.

Das Vorhandensein von Nuklearwaffen ist mit ernsthaften Risiken verbunden, zugleich trägt der Aufruf, die Nuklearwaffen zugunsten anderer Bewaffnungsarten aufzugeben, nicht zwingend zur Lösung der Aufgabe bei, eine Welt ohne Kriege aufzubauen. Diese Herangehensweise führt zu steigender Gewalt, denn sie erlaubt die Entwicklung von Militärtechnologien, die tatsächlich gegen einzelne Länder und Völker eingesetzt werden können. Besonders zynisch sieht dabei die Entwicklung der Bewaffnungsarten aus, die die Umwelt schonen und ausschließlich Menschen schaden.

Die Voraussetzungen für einen stabilen und nachhaltigen Frieden können beim heutigen Stand des wissenschaftlich-technischen Fortschritts wohl nicht durch Verbote einzelner Bewaffnungsarten, sondern nur durch einen Wandel im menschlichen Bewusstsein geschaffen werden. Die Menschen müssen sich darauf einigen, dass die Gewaltanwendung zur Erreichung politischer oder wirtschaftlicher Ziele moralisch unzulässig ist.

* Art. 1. der Allgemeinen Erklärung zur kulturellen Vielfalt, verabschiedet von der UNESCO-Generalkonferenz am 2. November 2001.